Zahnersatz stellt die Kaufunktion wieder her. Zusätzlich sollte er sich von den noch vorhandenen natürlichen Zähnen möglichst nicht unterscheiden. Er muss resistent gegen mechanische Belastungen beim Kauen und die chemischen Substanzen im Mundmilieu sein. Verblendkeramik eröffnet viele Möglichkeiten in der Zahntechnik.
Die für die Verblendkeramik verwendeten Materialien
haben mittlerweile einen hohen Standard erreicht. Inzwischen gibt es jedoch vollanatomische, monolithische Kronen und Brücken, die gegenüber der Verblendkeramik deutliche Vorteile haben.
Was ist Verblendkeramik?
Verblendkeramik wird mitunter auch als Verblendmetallkeramik bezeichnet, abgekürzt VMK. Diese Bezeichnung sagt bereits aus, dass es sich um eine Materialkombination aus Metall und Keramik handelt.
Die Verblendkeramik sorgt für die Ästhetik bei Brücken, Kronen und vestibulärer Verblendung. Zusätzlich muss die Verblendkeramik den mechanischen Belastungen beim Kauen und den verschiedenen Substanzen im Mundmilieu standhalten.
Verblendkeramik besteht zu 60 bis 80 Prozent aus Kali- und Natronfeldspat. Diese Bestandteile bilden oft dreidimensionale Netzwerke aus. Sie dienen als Gerüstbildner in der Verblendkeramik. Kalifeldspat unterstützt das Abrasionsverhalten und die chemische Beständigkeit im Mund.
Ein weiterer Bestandteil, der 15 bis 20 Prozent der Verblendkeramik ausmacht, ist Quarz. Er erhöht die Transparenz und die Festigkeit.
Ihre optischen Eigenschaften bekommt die Verblendkeramik durch verschiedene Metalloxide. Für die Farbstabilität der Verblendkeramik sorgen Pigmente.
Zahntechniker stellen Kronen und Brücken zumeist nicht nur aus Keramik her. Die Verblendkeramik benötigt ein Gerüst, das häufig aus Zirkoniumdioxid besteht.
Herstellung von Verblendkeramik
Verblendkeramik von Kronen und Brücken besteht aus mehreren Schichten. Die Grundlage bildet ein sandgestrahltes und oxidiertes Metallgerüst. Auf dieses Gerüst bringt der Zahntechniker die erste Opakerschicht auf. Diese dünnfließende Schicht bildet die Verbindung zwischen Metall und Keramik. Auf diese Schicht kommt die zweite deckende Opakerschicht.
Der Zahntechniker nimmt eine individuelle Schichtung mit verschiedenen keramischen Massen vor. Schneide- und Transparentmassen überschichten das Dentin. Im letzten Schritt erfolgt die Oberflächenvergütung mit einer Glasurmasse.
Die Rolle der Verblendkeramik in der Zahnprothetik
Die keramische Verblendung eignet sich für Brücken und Kronen, aber auch für die vestibuläre Verblendung. Die vestibuläre Verblendung stellt eine Teilverblendung dar. Sie betrifft nur den sichtbaren Teil der Zähne und dient in erster Linie der Ästhetik.
Die Verblendkeramik für die Krone ist eine Vollverblendung. Der Zahntechniker kann die Verblendkeramik auch für Brücken verwenden.
In der Zahnprothetik gewinnt die Digitalisierung immer mehr an Bedeutung. Die CAD/CAM-Technik in der Zahnprothetik ermöglicht eine natürliche Optik und eine hohe Passgenauigkeit der keramischen Verblendung. Der Zahntechniker benötigt jedoch verschiedenes Zubehör und spezielle Instrumente für die Verarbeitung.
Eine natürlich wirkende, optisch ansprechende zahnfarbene Verblendung muss verschiedenen Kriterien entsprechen:
- Farbwirkung
- Tiefenwirkung
- Transluzenz
- Oberflächenglanz
- Textur
- Kontur
Das Gerüst muss ausreichend abgedeckt sein. Dabei kommt es auf die Schichtdicke der Verblendung an.
Moderne Alternativen zur Verblendkeramik
Die Verblendkeramik verfügt zwar über gute Eigenschaften, doch inzwischen gibt es modernere Alternativen. Werkstoffmodifikation und neue zahntechnische Methoden optimieren die konventionelle Verblendung immer mehr.
Kunststoffverblendungen mit weiterentwickelten Kompositmaterialien verfügen über bessere werkstoffkundliche Eigenschaften, verglichen mit der Verblendkeramik. Sie lassen sich auch einfacher und kostengünstiger herstellen.
Vor- und Nachteile der Verblendkeramik
Verblendkeramik bietet in der Zahnprothetik viele Vorteile:
- hohe Stabilität aufgrund des Metallgerüsts
- nur geringer Verlust der Zahnsubstanz bei der Vorbereitung der Zähne für Brücken und Kronen
- lange Lebensdauer von Kronen und Brücken
- Verblendkeramik verfärbt sich auch nach vielen Jahren nicht
- in der Farbe lassen sich die keramischen Verblendungen perfekt an die Zähne anpassen
Die Verblendkeramik hat nicht nur Vorteile. Sie hat auch verschiedene Nachteile:
ist frakturanfällig
- Reparaturmöglichkeiten sind bei Beschädigungen nur eingeschränkt
- aufwendig in der Herstellung
- Metallrand der Krone kann bei Rückbildung des Zahnfleisches sichtbar werden
Verblendkeramik als wichtiger Bestandteil der Zahnprothetik
Die Verblendkeramik spielt in der Zahnprothetik eine wichtige Rolle. Zahntechniker wenden sie für Brücken und Kronen, aber auch für die vestibuläre Verblendung an. Die Verblendkeramik ist langlebig und bietet eine natürliche Optik. Sie ist jedoch komplex in der Herstellung. Mittlerweile gibt es modernere Materialien für Zahnersatz, die sich durch noch bessere Eigenschaften auszeichnen.